Das Josephinum wurde 1785 nach Plänen des Hofarchitekten Isidor Canevale fertiggestellt. Es ist neben dem Teil der heutigen Nationalbibliothek am Josephsplatz der einzige Repräsentativbau, der auf Joseph II. zurückgeht und gilt als das bedeutendste Beispiel klassizistischer Architektur in Wien. Gleichzeitig ist das Gebäude ein wichtiges Zeugnis der Aufklärung in Österreich. Ein zentraler Aspekt der josephinischen Reformen war die Verbesserung und die Vereinheitlichung der gesundheitlichen Versorgung und entsprechender Ausbildung und Verwaltung im gesamten Reich. In Zusammenhang mit der Gründung des Allgemeinen Krankenhauses und der Errichtung des »Narrenturmes« entstanden somit innerhalb eines Jahrzehnts umfassende medizinische und wissenschaftliche Einrichtungen, die als wesentliche städtebauliche Elemente die Stadt Wien bis heute prägen. Im Josephinum wurden zudem Überlegungen zum „gesunden Bauen“ jener Zeit verwirklicht – große Fenster, helle luftige Räume und klare, auf speziellen Zahlen basierende Architektur sollten der Gesundheit der Lehrenden und Lernenden förderlich sein.
Josephinum Währinger Straße 25
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