The Art of Medication

Kus-Picco verwendet ausschließlich abgelaufenes pharmazeutisch-medizinisches Material und erschafft daraus großformatige, farbintensive Werke, die an kosmische Vorgänge und biochemische Prozesse erinnern. Ausgelöst durch die frühe Alzheimer-Diagnose ihrer Mutter hinterfragt sie mit ihrer Kunst konventionelle Farbtheorien. „Rot und Gelb muss nicht zwangsläufig Orange ergeben – es kann auch Grün sein“, erklärt sie. Mit ihrer einzigartigen Technik nutzt sie interdisziplinär Pigmente, die unser Leben bei Depressionen, Angstzuständen und Demenz verändern sollen.

Mit ihren Arbeiten möchte Kus-Picco auf den massenhaften Einsatz bunter Medikamente aufmerksam machen sowie auf die bislang nur langsam an Bedeutung gewinnende Gender-Medizin. Sie visualisiert unsichtbare Prozesse und die Wirkungsweise verschiedener Medikamente und erforscht die Zusammenhänge zwischen sozialen Systemen, Geschlechtern und regional-kulturellen Unterschieden in der Medizin. Dabei stellt sie auch Bezüge zu individuellen Lebensgeschichten und Schicksalen her.

 

Die Ausstellung zeigt eine Gegenüberstellung von westlicher Schulmedizin und den traditionellen natürlichen Praktiken indigener Bevölkerungen in Brasilien und anderen Ländern.

 

 

Monika Kus-Picco

Monika Kus-Picco, 1973 in Wien geboren, ist eine österreichische Künstlerin mit brasilianischen Wurzeln. Sie lebt und arbeitet in Wien, Niederösterreich und Rio de Janeiro.

Detail | Josephinum