Künstliche Herzen
Zur Ausstellung
Das Josephinum, 1785 von Joseph II. als militär-chirurgische Akademie gegründet, hat Wesentliches zur Akademisierung des Chirurgenstandes in Österreich beigetragen: Hier wurde der wissenschaftliche Fortschritt der Chirurgie durch eine innovative Ausbildung geprägt und gefördert. Die Entwicklung des Kunstherzen am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien durch Ärzt:innen und Techniker:innen der Meidzinischen Fakultät und der späteren Medizinischen Universität Wien wäre sicher ganz im Sinne des wissenschaftlich interessierten Reformkaisers gewesen. Das Wiener Kunstherzprogramm begann 1967 an der Zweiten Chirurgischen Universitätsklinik. Mit Unterstützung der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft entwickelte sich das Programm durch die Jahre zu einem der größten in Europa. Wien wurde Zentrum der Entwicklung und Erprobung von Pumpen zur Herzunterstützung.
Heute werden weltweit jährlich Tausende der in Wien maßgeblich mitentwickelten Rotationspumpen klinisch eingesetzt. Diese International richtungsweisende Forschungsleistung als „Brücke zum Überleben“ wird erstmals in einer eigenen Ausstellung im Josephinum präsentiert. Die Darstellung der großen Leistungen der Wissenschafter:innen und die Präsentation der eindrucksvollen Kunstherzen aus dem AKH werden von medizinisch-historischen Objekten aus dem Josephinum ergänzt.
Kuratoren: Moritz Stipsicz (Kunst) & Klaus Wassermann (Wissenschaft)
Medizinisch und wissenschaftlichen Expertise von: Heinrich Schima & Ernst Wolner
Als Teil der Ausstellung Künstliche Herzen und im Rahmen der fortlaufenden Reihe Chiasmata werden Interventionen von fünf zeitgenössischen Künstler:innen präsentiert, deren arbeiten auf unterschiedliche Weise auf das Herz Bezug nehmen.