Zur Ausstellung

Im Jahr 2014 jährten sich folgende Ereignisse - 10 Jahre Medizinische Universität Wien als eigenstän dige Institution, 20 Jahre neues Allgemeines Krankenhaus (AKH) und 650 Jahre Universität Wien – drei Anlässe, um aus der reichen und vielfältigen Geschichte der Medizin in Wien einen wichtigen Wendepunkt herauszugreifen und drei Persönlichkeiten eine Ausstellung zu widmen, die maßgeblich an der Geburt der modernen Medizin beteiligt waren: Carl von Rokitansky und Josef Skoda, als Giganten des vergangenen Jahrhunderts und wesentliche Wegbereiter der Moderne, Emil Zuckerkandl als wichtiger Anatom und Protagonist des jüdischen Österreichs.

Neben zahlreichen neuen Erkenntnissen über den menschlichen Körper, die auf diese drei Großen der Wiener Medizin zurückgehen, liegt ihre wahrscheinlich wichtigste Errungenschaft in ihrem revolutionären, naturwissenschaftlichen Zugang zur Medizin. Unter die Haut bezieht sich daher sowohl auf ihre jeweiligen Fachgebiete – Pathologie, Innere Medizin, Anatomie – als auch auf ihre Methoden, durch genaues Schauen den Dingen auf den Grund zu gehen, um zu einem kausalen Verständnis der Funktion des menschlichen Körpers zu gelangen. Die Ausstellung spannt einen Bogen bis zu unseren Tagen und stellt anhand modernster bildgebender Verfahren die heutige High-Tech-Medizin dar. Am Beispiel der Organe Herz und Gehirn wird veranschaulicht, welche Möglichkeiten der Medizin heute zur Verfügung stehen, um in den Körper hineinzuschauen und diesen zu behandeln.

Kuratoren: Christiane Druml, Reinhard Putz & Moritz Stipsicz

Als Teil der Ausstellung Unter die Haut und im Rahmen der fortlaufenden Reihe Chiasmata werden Interventionen von drei zeitgenössischen Künstlern präsentiert, die auf unterschiedlichste Weise auf das Wirken und die Bedeutung von Rokitansky, Skoda und Zuckerkandl verweisen.

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Video-Arbeiten Anatomy und Cryonics
von Ali Kazma

Die Video-Arbeiten Anatomy und Cryonics von Ali Kazma (*1971, Istanbul, Türkei) führen von einer Anatomiestunde am Seziertisch, wie sie im Wesentlichen auch zur Zeit der zweiten Medizinischen Schule stattgefunden haben könnte, hin zu einem kontroversen Experiment unserer Zeit, dem Einfrieren von Körperteilen in der Hoffnung aus verbesserte Heilmethoden in der Zukunft.

Film Da Vinci
von Yuri Ancarani

Der Film Da Vinci von Yuri Ancarani (*1972, Ravenna, Italien) zeigt eine Operation mithilfe eines gleichnamigen Roboters und veranschaulicht eindrucksvoll, welche Möglichkeiten dem Menschen heutzutage zur Verfügung stehen, um in den Körper zu schauen und diesen zu behandeln.

Projektion Cases of Curiosity
von Ville Lenkkeri

Die Projektion Cases of Curiosity von Ville Lenkkeri (*1972, Oulu, Finnland) schließlich führt das Schicksal medizinhistorischer Sammlungen in ganz Europa vor Augen, deren Ursprünge zumeist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts liegen und die seither einer oft sehr wechselvollen Geschichte ausgesetzt waren.

Detail | Josephinum